Herzlich Willkommen! Diese Seite widme ich meiner Passion des Photographierens. Begonnen hat das Verderben schon in meiner Kindheit, mit der Nachbarschaft zu einem Photographen mit Miniladen sowie einem Freund der Familie, der ein großer Naturfreund und sehr guter Landschaftsphotograph war. Mit eigener „Ausrüstung“ begann ich 1979 zu photographieren, als der Onkel aus Amerika mir eine Agfamatic 100 sponserte. So nahm das Unglück seinen Lauf … Einige Jahre später investierte ich meinen hart erkämpften Lehrlingslohn in eine Olympus OM-20 mit lichtstarkem Zuiko 1.4/50. Seit dem besass ich ein paar Dutzend verschiedene SLR- und Messsucherkameras und noch viel mehr Objektive. Einiges davon stelle ich hier vor!
Nein, nicht gleich lachen! Zufällig stolperte ich über ein mir unbekanntes 23mm Objektiv mit M42-Anschluss. Bei dem günstigen Preis konnte ich nicht wiederstehen. Welche Überraschung! Gebürstete Alufassung, exakte Verarbeitung, feinteilige Blenden und seidenweicher Lauf der Ringe! Ach, da gibts ja noch mehrere! Und alle sind sooo schön …
Gut, optisch nicht immer ‚High End‘, aber brauchbar (auf Gegenlicht achten!). Welcher Hersteller in Japan die Objektive fertigte konnte ich noch nicht sicher herausfinden. Es könnte aber Tamron sein, da es von diesem Hersteller sehr ähnlich gebaute Objektive gab. Beroflex ließ ja bei vielen Herstellern fertigen, und manchmal heißen die Objektive ‚Beriflex‘, ‚Berolina‘ oder auch ganz anders …
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Weil häufiger danach gefragt wird, Beroflex 8/500mm, aka Wundertüte.
Generische Konstruktion, wahrscheinlich von Cosina gerechnet und gebaut, unter verschiedenen Handelsmarken verkauft. Die erste Version wurde 1979 oder 1980 verkauft. Es gab einen Color Foto Test 1980 in dem das Ding erstmals Wundertüte genannt wurde.
Die erste Version ist länger als die zweite, weist ein Filtergewinde von 72 mm auf und geht bis Blende 22 zu. Naheinstellgrenze liegt bei 10,75 m (!). Die zweite Version hat eine kürzere Bauform, ein Filtergewinde von 67 mm und kleinste Blende 32. Diese zweite Version gab es auch in gummiarmiert. Allgemein gesagt ist die erste Version der zweiten optisch klar überlegen, wobei hier wiederum die Ausgaben von Beroflex die beste Qualitätssicherung passiert haben. Dennoch wird das Objektiv überbewertet! Der Kontrast ist schon relativ niedrig und die Auflösung gerade mal gehobenes Mittelmaß, für den Preis jedoch gut und für einen Testflug in die Supertele-Sektion gerade richtig, aber nichts zum Jubeln, besonders nicht an Sensoren >10MP.
Beide Versionen werden über T2-Adapter montiert, das geht damit an nahezu allen Systemen des Weltmarktes.
Die M-Leicas stellen ohne Zweifel die Spitze des mechanischen Kamerabaues dar. Kein anderer Hersteller ist bei der Herstellung so akribisch bis ins kleinste Detail. Technologische Neuerungen werden erst nach genauer Prüfung in neue Kameras integriert. Die konservative Kundschaft schätzt dies sehr. Mit den digitalen M-Modellen wird versucht diese Philosophie ins Digialzeitalter zu retten – ich meine sehr gelungen! Eine solch ausgeklügelte Kombination von Mechanik und Elektronik ist bislang keinem anderen Hersteller in dieser harmonischen Weise gelungen. Eine Kamera mit einem mechanischen Messucher – das hat sich kein anderer Hersteller getraut! Das hat natürlich seine systemimmanenten Einschränkungen, die aber der M-User gerne in Kauf nimmt, weil er z.B. die Kompaktheit schätzt, oder auch pures Photographieren ohne „bells and whistles“.
Vor allem können (bis auf drei Ausnahmen) alle Leitz-Objektive mit M-Bajonett seit 1956 an diesen Kameras betrieben werden! Viele technische Klimmzüge mussten dazu gemacht werden inklusive einiger Innovationen.
Die Objektive sind andererseits genaus das, was den Ruf Leicas mitbegründete. Was hülfe ein perfekter Filmhalter, wenn ein Flaschenboden davor klemmt?! Heute hat Leica Objektivmäßig den Anspruch stets state-of-the-art zu sein. Das hat seinen Preis, denn sowohl mechanisch wie optisch werden dabei keine Kompromisse gemacht. Um den Preis für den selbst gestellten Anspruch erträglich halten zu können, wurde in Portugal eine kompetente Fertigung aufgebaut, die viele Teile vorproduziert. Dennoch kostet das neue Noctilux 0.95/50 knapp über 10T€ …. Für meinen geschmack verliert hier Leica langsam die Bodenhaftung. Die in 2018 angekündigte neue digitale M10-P hat einen UVP von 7500 € !!! Für meine M8 hatte ich vor 9 Jahren neu für 2550 € erstanden. Ja, „Made in Germany“. Wie man aber in den Firmenvideos sieht, werden in Wetzlar nur Bausätz aus Portugal endmontiert. Das Preis/Leistungsverhältnis durfte ja bei Leica noch nie ein Kaufgrund sein. Aber da bin ich raus, das kann ich mir einfach nicht mehr leisten.
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Leitz führte schon früh eine werbetaugliche Benennung der Leica-Objektive ein. Sie richtet sich überwiegend nach der Lichtstärke:
NOCTILUX – f1,2 oder besser
SUMMILUX – f1,4
SUMMICRON – f2
ELMARIT – f2,8
SUMMARIT (neu) – f2,5
SUPER-ELMAR – f3,5
ELMAR – f4 (ausser den 50er, das ist ein 2,8)
HEKTOR – f4,5
Ausserdem noch die SUPER-ANGULONs, Superweitwinkel deren Konstruktion aus fremder Feder wie z.B. von Schneider-Kreuznach oder Zeiss kamen oder die TELYT für echte Teleobjektive. Daneben noch einige Sonderobjektive mit abweichender Benennung.
Die Leica-Objektive in den Lumix-Kameras werden nicht von Leica gebaut. Panasonic hat den Namen lediglich lizensiert. Leica „wirkt an der Entwicklung mit“. Panasonic kreiert neue Benennungen wie z.B. ‚Nocticron‘ (das übrigens allererste Sahne ist!). Hier bleibt festzustellen, dass Panasonic als jahrzehnte langer Hersteller vorzüglicher Optiken für den Fernsehbereich wohl ein guter Partner ist, denn in der Tat sind die in Kooperation entstandenen Optiken für MFT schon sehr empfehlenswert – wenn der Preis eine untergeordnete Rolle spielt.
Wenn auch Leica die Spitze des mechanischen Kamerabaues darstellt, so ist für mich Zeiss bei den Objektiven mindestens gleichwertig. Manche ältere Leitz-Objektive basieren sogar auf Berechungen von Zeiss. Kein anderer Hersteller hat eine ähnliche Erfahrung im Objektivbau. Nach dem ganzen Hin und Her der Nachkriegszeit incl. Demontage des Stammwerkes in Jena durch die Sowjetunion, ist Zeiss im Westen dennoch wieder Weltführer der Objektivtechnik geworden. Natürlich nicht ohne Konkurrenz! Die anderen sind ja auch nicht auf der Brennsuppn daher geschwommen! Betrachtet man aber das gesamte Produktspektrum gibt es keinen besseren. Der Photobereich stellt für Zeiss nur einen relativ kleinen Produktbereich dar. Die Fertigung des Kleinbildbereiches wurde schon in den 1970ern zu einem großen Teil nach Japan zu Tomioka verlagert (das später zu Kyocera gehören sollte, die wiederum Contax-Kameras bauten). Tomioka war in Japan die erste Adresse als Optik-Auftragsfertiger und deshalb gibt es keinen sichtbaren Unterschied zwischen „Made in Germany“ und Made in Japan“. Nur im Sammlerwert…
Mittelformatoptiken für Hasselblad und Rollei wurden nach wie vor in Deutschland gebaut. Die Kameras waren zwar ab den 1960er Jahren ziemlich am Markt vorbei konstruiert worden, glücklicherweise bewies man aber mehr betriebswirtschaftliche Weitsicht als andere Firmen der deutschen optischen Industrie. Auch Leica hätte es ja mangels Flexibilität fast zerbröselt (es erfolgte eine Aufteilung in drei Firmen mit unterschiedlichem Aufgabenbereich).
Erfreulicherweise gibt es seit einigen Jahren nun neue von Zeiss entwickelte Objektive für Fremdanschlüsse wie Canon, Nikon, Pentax, M42 und Leica M <freu>! Wie man hört sollen auch Objektive für das µFT-Format folgen. Die Linie wird (bis auf wenige Ausnahmen) in Japan bei Cosina gefertigt, die seit über zehn Jahren mit neugerechneten Objektiven für M39-Anschluss unter dem (gekauften) Namen ‚Voigtländer‘ Aufsehen erregt. Während die neuen Voigtländer-Linsen sehr gut sein können (die Toleranzen sind groß!), wird bei den Zeiss-Linsen mit erheblich geringeren Toleranzen gefertigt. Das Ergebnis ist hervorragend, zu einem vertretbaren Preis! Sie stellen besonders im Bereich der Standard-Lichstärken mit M-Anschluss eine gleichwertige Alternative zu den Leica-Objektiven dar. Der hochlichtstarke Bereich bleibt (vorerst) eine Leica-Domäne.
Was eine bahnbrechende Entdeckung der Zeiss-Labors war ist die „T“ Vergütungstechnik, die in den 1935 zum Patent angemeldet wurde und einen echten Vorsprung gegenüber den Mtbewerbern darstellte. Das war, einfach gesagt, eine Beschichtung der Linsen mit einem Metalldampf, der Reflektionen verhinderte. In den 70er Jahren kam die „T*“ Vergütungstechnik, bei der mehrere Schichten aufgebracht werden. Bis heute ist die Zeiss-Vergütung die effektivste und hochwertigste in der Optikindustrie. Sie wird beständig weiter entwickelt.
Ähnlich wie Leica gab Zeiss seinen Objektiven schon immer markante Typennamen, die durchaus anfänglich auch eine gewisse Klassifizierung zuließen:
TESSAR – bezeichnet ein vierlinsiges Objektiv, das eine Tripletvariante darstellt. Sie wude 1902 patentiert. Damals war sie den Konkurrenzprodukten, wie dem Leica ELMAR oder HEKTOR überlegen und bescherte ihm den Beinnamen „Adlerauge“. Echte Tessare sind selten geworden. Auch sie haben eine einzigartige Bildsignatur.
PLANAR – bezeichnet ein symmetrisches meist sechslinsiges Objektiv. Seit Zeiss die Vergütungstechnik entwickelte kann es auch in konkurrenzfähigen Lichtstärken hergestellt werden. Die zahlreichen Glas-Luftflächen beeinträchtigten seinerzeit die optische Leistung sichtbar. Diese Objektive weisen nur wenig Bildfeldwölbung auf. Eine der am häufigsten verwendeten Objektivkonstruktion für Normalbrennweiten, die bis an die Grenzen der Physik gerechnet wurde und zu Höchstleistungen imstande ist (z.B. im Leica Apo-Summicron-M 2/50 ASPH).
SONNAR – bezeichnet eine Triplet abgeleitetete Variante mit mindestens einem verkittetem Glied aus drei Linsen. Es konnte in hoher Lichtstärke schon früh hergestellt werden und verhalf als 1,5/50 der Contax Messsucherkamera zu einem ausgesprochen guten Ruf. Die Formel wurde auch für Teleobjektive wie das 2,8/180 „Olympia-Sonnar“ von 1936 verwendet, geriet dabei aber an seine Grenzen. Wo heute noch Sonnar drausteht ist meist kein echtes Sonnar mehr drin – leider. Die Bildsignatur war einzigartig. Große Ausnahme ist das das Sonnar 1,5/50 für M-Bajonett.
BIOGON – bezeichnet weitgehend symetrisch aufgebaute Weitwinkelobjektive, mit sehr geringer Verzeichnung. Wird wegen der geringer gewordenen Auflagemaße kaum noch neu gebaut. Alte Objektive in dieser Konstruktion sind, auch mit dem jeweiligen Adapter, nur noch an wenigen Kameras zu verwenden, z.B. das Jupiter-12 35/2,8 für M39.
DISTAGON – bezeichnet retrofokale Weitwinkelobjektive, die heutzutage allgemein üblichgeworden sind.
Schon seit den fünfziger Jahren kann man sch aber nicht mehr 100%ig auf die Benenung verlassen, am ehesten noch bei Tessar und Planar. CZ Jena mußte sich aus markenrechtlichen Gründen (nach längeren Gerichtsstreitigkeiten) Ende der 50er Jahre eigene Namen einfallen lassen, wie Flektogon, Pancolar und Biometar. Die Zoom-Objektive werden um ‚Vario‘ ergänzt. Man kann lediglich daraus schließen, dass ein Vario-Sonnar von Zeiss als höherwertig gegenüber einem Vario-Tessar eingestuft wird.
Olympus – Contax – Nikon – Olympus – Pentax – Lumix – Fuji
Genau in der Reihenfolge gingen die Hersteller bei mir durch die Fototasche. „Flippern“ nennt man das glaube ich heutzutage … Das zweite Mal Olympus läutete mit einer kleinen 4MP Digiknipse das Digitalzeitalter ein. Auch MFT testete ich einige Zeit mit großer Freude – bis ich zu Fuji kam, dagegen ist bis heute kein Kraut gewachsen. Genauso müssen Kameras für mich sein. Aktuell haben wir eine X-E1 und eine X-T20 im Haus. Mit der X-Pro 1 wurde ich nicht warm und die X-A1 war mal ein Notnagel, den ich aber sehr schätzen gelernt hatte. Ein oft verkanntes Schätzchen ist die X-T100. Obwohl sie nicht den typischen X-Trans Sensor hat, bringt sie hervorragende Ergebnisse. Tolle Objektive haben die auch noch. 18/2, 27/2,8, 35/1,4, 60/2,5, 18-55, 50-230, 55-200, 18-135. Auf das für 2019 angekündigte 16-80/4 bin ich gespannt. Generell würde ich mir wünschen, dass Fuji ähnlich tolle Zooms wie Olympus mit der Pro-Serie bringt. Da sind die Zuikos stellenweise richtige Überflieger – aber halt nur für MFT …
Vollformat ist für mich kein Thema. Das brauche ich, als in die Jahre gekommener Gelegenheitsfotograf, nicht. Sicher hat’s noch mehr Reserven und den Invest will ich auch nicht machen. Die Technik allein macht sowieso noch keine gute Bilder.
Mir gefällt übrigens, bei der im Digitalzeitalter aufgekommenen Knipswut, der Spruch von Ansel Adams: „12 gute Aufnahmen pro Jahr sind guter Schnitt“. Sein Bild „Moonrise over Hernandez“ von 1941 wurde 2006 bei Sothebys für über 600.000$ versteigert …